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Chronik Handewitt

Weiterführung Bereich Feuerwehr


Die Geschichte und die historische Entwicklung der beiden Feuerwehren Jarplund und Weding wurden in der 1999 herausgegebenen Chronik der Gemeinde Jarplund-Weding ausführlich beschrieben.
Die Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Jarplund umfasst den Zeitraum von der Gründung am 3. April 1890 bis zum Jahre 1995. Neben umfangreichen Berichten über das Einsatzgeschehen und die technische Entwicklung der Wehr findet der Leser eine Bildgalerie der Ortswehrführer von 1890 bis 1995 vor.
In der Einleitung der Berichterstattung über die Freiwillige Feuerwehr Weding wird bereits daraufhin gewiesen, dass das Gründungsjahr dieser Wehr unbekannt ist. Es wurde jedoch die Vermutung geäußert, dass die FF Weding bereits 1889 gegründet wurde, also ein Jahr früher wie die Nachbarwehr Jarplund. Im Landesarchiv Schleswig aufgespürte Unterlagen (LArch Abt. 309 Nr. 2149 1901-1903) belegen zwar zweifelsfrei, dass die Wehr Weding im Jahre 1889 bereits bestanden hat, das Jahr ihrer Gründung bleibt jedoch weiterhin unklar.  Der veröffentlichte Chronikbeitrag umfasst auch hier den Zeitraum ab Gründung bis zum Jahre 1995. Ebenso werden die Wehrführer in einer Bildergalerie vorgestellt.
Die 1990 erschienene Chronik des Kirchspiels Handewitt stellt die Ortswehren Ellund (Seite 305), Haurup-Hüllerup (Seite 454), Handewitt (Seite 541)und Weding (Seite 902) in kurzen Beiträgen vor. Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Ellund wird darüber hinaus auch in der Broschüre „600 Jahre Ellund – Eine Reise durch die Zeit“ behandelt, die den Zeitraum 1401 bis 2003 umfasst. 1990 feierten die drei Wehren der Altgemeinde Handewitt ihr 100jähriges Jubiläum. Die zu diesem Anlass herausgegebenen Festschriften der Wehren Ellund und Haurup-Hüllerup schildern die Geschichte der Wehren bis zum Jahre 1990 sehr ausführlich. Unter dem Blickwinkel der Gemeindefeuerwehr wird die historische Entwicklung aller drei Ortswehren in der 2002 veröffentlichten Broschüre „Das Rufnummern-Jubiläum“ dargestellt.
Um dieser unterschiedlichen Ausgangslage gerecht zu werden, beginnt die Weiterführung der Geschichtsschreibung im Jahre 1990, dem Jahr, in welchem alle Wehren ihr 100jähriges Gründungsjubiläum feierten. Mit dieser zeitlichen Überlappung ist der Anschluss an die Vorgängerchroniken in beiden Altgemeinden sichergestellt. Die angesprochenen Vorgängerchroniken sowie die Jubiläums- und Festschriften sind im Archiv der Gemeinde Handewitt eingelagert und stehen dort dem interessierten Leser zur Verfügung.  Um die Entwicklung aus einer Amtsfeuerwehr über zwei eigenständigen Gemeindewehren hin zu einer Gemeindewehr verfolgen zu können, endet der Beitrag nicht mit der Auflösung des Amtes Handewitt, sondern beleuchtet auch die ersten Jahre der jungen Gemeindefeuerwehr bis 2010. Im Anhang findet der Leser die Auflistungen aller  Wehrführer ab dem Gründungsjahr der betroffenen Wehr.


1990
Insgesamt 44 Wehren im Kreisgebiet feierten 1990 ihre 100-jährige Existenz. Eine zentrale Veranstaltung in Handewitt bot sich regelrecht an, wurde aber relativ kurzfristig abgesagt. Aber auch so entwickelte sich das Jubiläumsjahr zu einem sehr lebendigen Abschnitt der Handewitter Wehrgeschichte. Ein unbestrittener Höhepunkt war der Kreisfeuerwehrmarsch im Handewitter Staatsforst am 26. Mai, um den sich der Amtswehrführer Johannes Diedrichsen schon eine Dekade zuvor bewarb. 1.800 Feuerwehrleute aus dem gesamten Kreisgebiet und aus Crivitz bei Schwerin marschierten in Einsatzschutzkleidung durch das Gehölz. Im Ein-Minuten-Takt starteten 170 Marschgruppen am Handewitter Schulzentrum.
Nur einen Tag später bewegte sich der Umzug der fünf Wehren des Amtes durch die Straßen von Handewitt. Zwei Feuerwehr-Musikzüge, Oldtimer und Ehrengäste verstärkten den Tross, der am Ehrenmal bei der Kirche einen Feldgottesdienst abhielt und schließlich zur Feierstunde in die kleine Sporthalle des Schulzentrums einkehrte. Dort überreichte der stellvertretende Kreispräsident Heinz Tüchsen allen Wehren eine von der Landesregierung Schleswig-Holsteins gestiftete bronzene Glocke und einen Ehrenteller des Kreises. „Wenn diese freiwillige Leistung von einer Berufsfeuerwehr erbracht werden müsste, dann wäre diese unbezahlbar“, betonte der Politiker in seiner Laudatio. Im Anschluss an die Feierstunde verfolgte die Öffentlichkeit Vorführungen der Feuerwehren auf dem Sportplatz oder besuchte eine „Feuerwehr-Ausstellung“ in der ehemaligen Sonderschule. Die Jubiläumsaktivitäten endeten am 02. Juni mit einem großen Festball in der Wikinghalle.
Im Rahmen des Jubiläumsjahres enthüllte Ortswehrführer Helge Dietz (FF Haurup-Hüllerup) am 24. November 1990 am Spritzenhaus in Haurup einen Granitstein, der vom Kieswerk Martin Bahnsen gespendet worden war.
Trotz aller Feierlichkeiten - der „Rote Hahn“ machte 1990 keinen Bogen um die Gemeinde Handewitt. Am 21. Mai 1990 brannte das ehemalige Ellunder Nachtlokal „Therme“. Obwohl alle Wehren aus dem Gemeindegebiet bis in die Morgenstunden mit den Löscharbeiten beschäftigt waren, wurden der Dachstuhl und große Teile der Inneneinrichtung zerstört. Die Ursache war Brandstiftung. Der Zoll nahm die Täter zeitgleich mit der Alarmierung dingfest.
1991 - 1999 Auslaufmodell Amtsfeuerwehr
Zu Beginn der Dekade war die Feuerwehrwelt noch eine heile. Es gab 5 Ortswehren im Amt Handewitt, an deren Spitze der Ortswehrführer stand. Darüber hinaus gab es den Amtswehrführer, der dem Amt gegenüber für die Einsatzbereitschaft der Wehren und die Sicherstellung des Brandschutzes im Amtsbereich verantwortlich zeichnete. Doch dann machte mit der Novellierung des Brandschutzgesetzes ein neuer Begriff die Runde: „Gemeindewehrführer“. 1993 wurden die ersten Gemeindewehrführer im Amt Handewitt gewählt. 1999 übernahmen die Gemeindewehrführer endgültig für ihren Bereich die Aufgaben des bisherigen Amtswehrführers. Obwohl das Amt Handewitt weiterhin bestand, wurde auf die Funktion eines Amtswehrführers verzichtet.

1991
1991 - wahrlich kein einfaches Jahr. Vor allem das Frühjahr hatte es in sich. Zunächst brannte eine Scheune in Ellund nieder, dann registrierten die Chronisten am 15. April einen Großbrand in Gottrupel, zu dem auch die Flensburger Berufsfeuerwehr ausrückte. Bei der Holzhandlung Thomsen entstand ein Sachschaden in Höhe von 1.000.000 Mark. Die Hauptproduktionshalle wurde ein Opfer der Flammen. Damit noch nicht genug: Nur vier Wochen später brannte in Handewitt ein reetgedecktes ehemaliges Gehöft an der Bundesstraße 199 völlig nieder.


1992
Die Jugendfeuerwehr  Weding wurde am 10.06.1992 gegründet. Am Gründungstag traten ihr  vier Mädchen und 20 Jungen bei. Die Jugendfeuerwehr Weding stand anfänglich auch Jugendlichen aus dem Ortsteil Jarplund und der Nachbargemeinde Handewitt offen. Nach der Installation der beiden Gemeindefeuerwehren reduzierte sich jedoch ihr Aufwuchsgebiet auf die Gemeinde Jarplund-Weding. Jugendfeuerwehren sind eine Gruppierung innerhalb der Feuerwehren, die sich zu ihrem sozialen Engagement bekennen und an deren Verwirklichung mitwirken. Demokratische Lebensform, Toleranz, kameradschaftliches Miteinander und Erziehung zu selbstbewussten, verantwortungsvollen Bürgern – das sind Ziele, die die Jugendwehren in Verbindung mit Feuerwehrarbeit und Brandschutzerziehung verwirklichen wollen. Gleichzeitig sollen ihre Mitglieder aber auch Pflichtbewusstsein und Verantwortungsgefühl erlernen. Erster Jugendwart der neugegründeten Abteilung war Renee Hinrichsen aus Weding.
„Wird sich das Riesenrad auf der Exe drehen?“, titulierte das Flensburger Tageblatt im Herbst 1992. Was war geschehen? Bei dichtem Schneetreiben geriet der 22 Meter lange Speziallastzug mit dem Unterteil des Riesenrades auf der B 200 nahe der Autobahnauffahrt Flensburg auf den rechten Seitenstreifen, durchbrach die Leitplanke, sackte ab und kippte die Böschung hinunter, wo er auf der Seite liegenblieb. Fahrer und Beifahrer konnten die Fahrerkabine unverletzt verlassen. Die Bergung des Fahrzeuges gestaltete sich jedoch als äußerst schwierig, da genau über der Unfallstelle eine Starkstromüberlandleitung verlief. Einem 160- und einem 120-Tonnen-Kran gelang es letztendlich, den Sattelauflieger wieder auf die Fahrbahn zu stellen. Neben dem Löschzug „Gefahrgut“ und der FF Tarp war auch die Wedinger Wehr im Einsatz.


1993
Am 11. August rückten die Wehren Jarplund und Weding zu einem Dachstuhlbrand in der Grundschule Jarplund aus. Zur Unterstützung wurde auch die BF Flensburg alarmiert.


1994
Erstaunlicherweise finden sich in den Unterlagen keine überlieferungswürdigen Ereignisse für dieses Jahr.


1995
Direkt zu Beginn des Jahres wurden die Wehren des Amtsbereiches Handewitt gefordert. „Großbrand bei der Spedition Niklasson in Jarplund“, unter dieser Überschrift berichtet das Flensburger Tageblatt am 11. Januar:
Am 11.10.1995 hörte eine Anwohnerin gegen 04:30 Uhr die Alarmanlage in einer Tischlerei in Altholzkrug. Als ihre Tochter eine dreiviertel Stunde später die Katze fütterte, schlugen bereits lodernde Flammen aus dem Gebäude, aber ein Löschfahrzeug war nicht zu sehen. Sie alarmierte nun sofort die Feuerwehr, die nur wenige Minuten später eintraf. Vermutlich war die Alarmanlage nicht an die Einsatzleitstelle angeschlossen. Der FF Weding gelang es, ein Übergreifen der Flammen auf angrenzende Gebäude zu verhindern. Die Löscharbeiten zogen sich bis in den Nachmittag hinein. Insgesamt waren mehr als 80 Feuerwehrleute aller Wehren des Amtes Handewitt und der Berufsfeuerwehr Flensburg im Einsatz. „Als wir eintrafen, stand die große Fertigungshalle schon komplett in Flammen“, berichtete Gemeindewehrführer Andreas Jürgensen. „Die Lagerhalle konnten wir ebenfalls nicht mehr retten, weil wir nicht mehr hineinkamen“. Herabstürzende Dachplatten hätten die Einsatzkräfte zu sehr gefährdet. Nach Angaben der Kripo beträgt der Sachschaden etwa zwei Millionen Mark.
Neben den Wehren des Amtes (ausgenommen Ellund) war auch die BF Flensburg im Einsatz


1996
Nach mehreren Jahren fand im Amt Handewitt wieder eine Alarmübung statt. Um 09:32 Uhr löste die Leitstelle Schleswig für die Wehren Handewitt und Weding Großalarm aus: „Absturz eines Flugzeuges im Handewitter Forst“. In nicht einmal acht Minuten war das erste Tanklöschfahrzeug der Wehr Weding am Einsatzort. Etwa eine Minute später traf die Ortswehr Handewitt ein. Aufgrund der Tatsache, dass die Ausmaße des Flugzeugunglücks die Einsatzkräfte von nur zwei Wehren überforderte, musste um 09:45 Uhr Alarm für die Ortswehren Jarplund, Haurup-Hüllerup und Ellund ausgelöst werden, die im schwierigen Gelände des Handewitter Forstes die Wasserversorgung aufrechtzuerhalten hatten. Dieses geschah in der Weise, dass die wasserführenden Fahrzeuge der Wehren die Wasserversorgung der Einsatzstelle im Pendelverkehr sicherstellten. Parallel dazu wurde eine Schlauchleitung über 1,5 Kilometer Länge zu einem am Waldrand gelegenen Baggersee aufgebaut. Die Wehr Jarplund, die die wasserführenden Fahrzeuge aus einem Saugbrunnen im Wald versorgen musste, stand vor einer besonderen Herausforderung. Durch die warmen und regenarmen Sommermonate war der Grundwasserspiegel von vier auf sechs Meter gesunken. Zwischenzeitlich wurde der Einsatzleitung gemeldet, dass ein Feuerwehrfahrzeug in den Graben gerutscht sei. Eine Fahrzeugbergung musste vorgenommen werden. Zu allem Überfluss verkündete Einsatzleiter Andreas Jürgensen, dass zwei Kinder vermisst seien. Alle nicht unmittelbar im Einsatz befindlichen Feuerwehrangehörige bildeten daraufhin eine Suchkette, um die beiden Kinder zu finden, die von Angehörigen der Jugendfeuerwehr Weding gespielt wurden. Im Einsatz befand sich neben dem gesamten Fuhrpark aller Wehren des Amtes auch etwa die Hälfte der 209 aktiven Mitglieder. Um 11:10 Uhr verkündete Amtswehrführer Horst Ahrens: „Übungsende!“
Im August schmückten Richtkränze den Erweiterungsbau der FF Weding. In einer Bauzeit von knapp drei Monaten wurde ein Anbau von zwei Garagenhallen an das vorhandene Gebäude vorgenommen. Mit dieser Baumaßnahme verbunden war auch die Verlagerung des Schulungsraumes Richtung Süden. Durch diese Erweiterung ist es nunmehr möglich, dass alle Fahrzeuge der Wehr in der Brandwache untergestellt werden können. Bislang wurde das wasserführende Fahrzeug provisorisch im Winter in einer beheizten Speditionshalle untergestellt.


1997
Am 13.10.1997 vernichtete ein Großbrand die alte Dorfschmiede in Weding. Der Brand wurde gegen 02:30 Uhr von einem Nachbarn entdeckt, der auch die vier schlafenden Hausbewohner weckte. Den rund 60 Einsatzkräften aus Weding, Jarplund und Haurup-Hüllerup gelang es, das Feuer von einem 6000-Liter-Heizöltank fernzuhalten. Die Werkstatt und die Dachgeschoßwohnung wurden jedoch, ebenso wie drei Autos, ein Raub der Flammen. Einweihung des erweiterten Gerätehauses
1998


In der Ortswehr Ellund wurde das Amt des Wehrführers an den Timmersieker Rolf Kresse übertragen. Die Ortswehr Haurup-Hüllerup konnte ihren neuen Schulungsraum einweihen, der an das bestehende Gerätehaus angedockt wurde.
1999


Am 29.06.1999 entgleisten auf den Gleisanlagen am Güterbahnhof Jarplund-Weding ein Kessel- und ein Flachwaggon. Der Kesselwagen war mit rund 45 Tonnen Propangas gefüllt. Es kam zum Glück weder zu einer Beschädigung des Fahrzeuges noch strömte Gas aus. Die um 06:20 Uhr alarmierte FF Weding baute mit der ebenfalls alarmierten Berufsfeuerwehr Flensburg prophylaktisch eine Wasserversorgung auf. Zudem wurde der in Schleswig stationierte Löschzug Gefahrgut angefordert. Nachdem im Laufe des Vormittags der Hilfszug der Bahn eingetroffen war, mussten die Fachleute zunächst mögliche Bergungsvarianten untersuchen. Schließlich entschied man sich für das Abpumpen des Propangases, um den leeren Waggon mittels Hydraulikheber wieder aufzugleisen.
Am 3. Dezember fegte das Orkantief „Anatol“ über Schleswig-Holstein und Dänemark hinweg. Es bescherte sämtlichen Wehren eine einsatzintensive Nacht. In allen Ortsteilen galt es, losgerissene Werbeschilder und Dächer zu sichern und umgestürzte Bäume von den Fahrbahnen zu entfernen. Die Verbindungsstraße zwischen Ellund und Handewitt musste während der Nacht komplett für den Verkehr gesperrt werden, da eine Orkanbö eine ganze Baumreihe umgemäht hatte, die nun wie Mikado-Stäbchen auf der Fahrbahn lagen.
1999 - 2008 Zwei Gemeindewehren im Amt Handewitt
Jarplund-Weding und Handewitt - zwei wirtschaftlich aufstrebende Gemeinden am Rande der kreisfreien Stadt Flensburg. Diese Entwicklung zeigte sich auch in der fortlaufenden Ergänzung und Erneuerung der Ausrüstung. Zu Beginn der 90-Jahre wurde erstmals eine einheitliche Schutzkleidung eingeführt. Stiefel, Hose, orangefarbene Einsatzjacke, Helm und Lederhandschuhe mit Stulpen - das trug nun jeder Feuerwehrmann in den fünf Ortswehren. Bis dahin waren die Wehren teilweise noch in ausgedienten blauen Arbeitsanzügen des THW oder in blauer Löschjacke mit Schulterklappen angetreten. Am 01. September 1994 wurde der Wehr Ellund im Rahmen des Amtsfeuerwehrtages ein Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF-W) modernster Bauart übergeben. Das Fahrzeug bietet Platz für eine Staffelbesatzung (6 Mann) und ist mit einer eingeschobenen Tragkraftspritze, Gerät und Ausrüstung für eine Löschgruppe sowie einem 500 Liter fassenden Wassertank ausgestattet. Dadurch wird eine achtminütige Brandbekämpfung ohne externe Wasserversorgung ermöglicht. Zudem befinden sich noch vier Atemschutzgeräte an Bord. In Handewitt wurde 1998 ein Mehrzweckfahrzeug in Dienst gestellt. Der von der Sozialstation übernommene VW-Bus dient fortan als Sitz der Einsatzleitung, zur Beförderung der Mannschaft (9 Plätze) und für die Belange der Jugendfeuerwehr. In beiden Gemeindewehren wurden darüber hinaus 1996 die letzten Ausstattungslücken durch Verausgabung von Funkmeldeempfängern geschlossen. Im gesamten Amtsbereich Handewitt war dadurch eine flächendeckende Alarmierung möglich.
Im Juli 2002 beschlossen die Gemeindevertreter von Jarplund-Weding, als Ersatz für ein 40 Jahre altes LF 16 ein modernes LF 16/12 (Löschfahrzeug mit 1200 Liter Wasservorrat an Bord) anzuschaffen.  Neben einer kompletten Gruppenausstattung zur Brandbekämpfung einschl. Atemschutzgeräten verfügt es über einen hydraulischen Rettungssatz für die Technische Hilfe und eine 50-kN-Rotzler-Seilwinde. Ferner sind ein Schlauchboot zur Eis- und Wasserrettung und das Bahnerdungsgeschirr auf dem Fahrzeug verlastet. Diese Investition beläuft sich auf 270.000 EURO, wovon 46.000 EURO aus Mitteln der Feuerschutzsteuer bewilligt wurden. In Anwesenheit des Kreiswehrführers Hans-Heinrich Jacobsen, zahlreichen Ehrengästen aus dem politischen Bereich und natürlich vielen Abordnungen der „Blauröcke“ des Amtes und der weiteren Nachbarschaft durfte Ortswehrführer Andreas Jürgensen am 24.03.2003 von Bürgermeister Bernd Rehmke die Fahrzeugschlüssel in Empfang nehmen.
2004 stellte die Gemeindefeuerwehr Handewitt einen Einsatzleitwagen (ELW 1) in Dienst. Das nagelneue Fahrzeug auf dem Fahrgestell eines VW LT 35 ist mit Funkgeräten des 2 und 4-m-Band-Bereiches ausgestattet, verfügt über ein Notstromaggregat und bietet Arbeitsplätze für eine Einsatzleitung bei größeren Schadenslagen.  Eingestellt ist es bei der Ortswehr Handewitt, damit es im Übungs- und Einsatzfall für alle Ortswehren zentral verfügbar ist.
Aber auch im Bereich der Infrastruktur wurde kräftig investiert. So konnten die Wedinger Kameraden im August 1996 Richtfest am Erweiterungsbau ihres Feuerwehrgerätehauses in der Kirkwrahe feiern. In knapp drei Monaten wurde unter der Leitung des Großenwieher Architekten Manfred Jensen ein Anbau von zwei Garagenhallen an dem vorhandenen Gebäude vorgenommen und der Schulungsraum in Richtung Süden verlagert. Der Erweiterungsbau war erforderlich geworden, weil die wasserführenden Fahrzeuge der Wehr in eisfreien Garagen zu halten sind. Wie Gemeindewehrführer Andreas Jürgensen bei der Veranstaltung anmerkte, habe man das Problem der eisfreien Unterstellung der wasserführenden Fahrzeuge bisher dadurch gelöst, dass ein in Jarplund-Weding ansässiges Speditionsunternehmen die Fahrzeuge in einer Lagerhalle unterstellen lies. Bereits ein Jahr später konnte der Erweiterungsbau vor der festlichen Kulisse von Abordnungen aller Wehren des Amtes eingeweiht werden. Der Wedinger Ehrenwehrführer Walter Steffen hob hervor, dass auf diesem Grundstück bereits zum vierten Male eine Einweihung gefeiert werde. Er konnte zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen, dass bereits 2001 eine erneute Erweiterung der Anlage anstehen würde. Die neuen Räumlichkeiten bestehen aus einem vergrößerten Schulungsraum und einem großen Nebenraum. In diesen Nebenraum zog die örtliche Polizeistation ein, die davor ihre Wache im Ortsteil Jarplund hatte. Endlich konnten die Wedinger auch wieder ihre alte Handdruckspritze aus dem Jahre 1898 zurückholen, die viele Jahre den Eingangsbereich des Wasserbeschaffungsverbandes geziert hatte.
Auch im Bereich der Gemeinde Handewitt wurde die Maurerkelle geschwungen. Im Januar 2001 weihte die Ortswehr Handewitt einen vergrößerten Schulungsraum ein. Um 40 Quadratmeter wuchs ihr „Domizil“, in dem Übungsabende der Jugendfeuerwehr und die überörtliche Ausbildung der Gemeindefeuerwehr ihre feste Heimat fanden. Damit waren jedoch noch nicht alle Wünsche erfüllt. Platz für zwei zusätzliche Stellplätze und ausreichende Lagermöglichkeiten für Material, Geräte und Schläuche – das bewahrheitete sich im Februar 2002. Nach dem Wegzug des im gleichen Komplex angesiedelten Bauhofs in den Gewerbepark, konnte die Wehr expandieren. Der Standort an der Osterstraße wurde um eine weitere Fahrzeughalle sowie drei zusätzliche Gerätehallen aufgewertet.
Ellund gab sich da bescheidener und begnügte sich mit einem 4,2 Tonnen schweren Findling, der seit April 2001 vor dem Gerätehaus die Gäste begrüßt. Mit einem neidischen Unterton bekannte den Bürgermeister Horst Andresen bei der Einweihung, dass „der Stein in Größe, Gewicht und Schein den Stein der Gemeinde Handewitt übertrifft“.
Obwohl die beiden Gemeindefeuerwehren seit 1999 getrennte Wege gehen, gelang es dem Stellvertretenden Gemeindewehrführer Egon Ossowski ein Stückchen „Amtsfeuerwehr“ zu retten. In beiden Gemeindewehren wuchs nämlich sehr rasch die Erkenntnis, dass der Aufwuchs zur Durchführung einer jährlichen Grundausbildung für Anwärter zu gering ist. Jarplund-Weding ließ daher seine Anwärter eine Zeitlang durch das benachbarte Amt Oeversee ausbilden. Handewitt suchte die Nähe zum Amt Eggebek. 2003 einigte man sich wieder auf eine gemeinsame Ausbildung innerhalb des Amtes Handewitt. Die Ausbildungsleitung wurde in die Hände von Egon Ossowski gelegt. Seitdem finden wieder in festem Rhythmus Truppmann- und Truppführerlehrgänge statt.

1999
So stürmisch der Auftakt der 90er Jahre war, so energisch wandelten sich auch die Strukturen des Löschwesens. Die Zuständigkeit des Amtes für das Wehrwesen hatte ausgedient. Ein Tribut, dem man der expandierenden Entwicklung von Jarplund-Weding und Handewitt zollte. Die Aufgabe des Brandschutzes ging in die Obhut der beiden Gemeinden über. Zwar wurde 1993 mit Horst Ahrens (FF Handewitt) ein neuer Amtswehrführer gewählt, der nach 18 Jahren Johannes Diedrichsen (FF Ellund) ablöste; doch spätestens seit dem 18. März 1993 standen die Zeichen auf Reformen. An jenem Tag wählten die drei Wehren der Gemeinde Handewitt erstmals einen Gemeindewehrführer. Die Versammlung entschied sich für Ewald Petersen und für Egon Ossowski als Stellvertreter, beide Mitglieder der Ellunder Wehr. In der Gemeinde Jarplund-Weding wurde Andreas Jürgensen (FF Weding) zum Gemeindewehrführer gewählt. Sein Stellvertreter wurde Torsten Scharff, ebenfalls Mitglied der Wedinger Wehr. Die Aufgaben des Amtswehrführers beschränkten sich nunmehr im Wesentlichen auf Koordinations- und protokollarische Aufgaben, die Verantwortlichkeit für den Brandschutz lag nun auf den Schultern der Gemeindewehrführer. Sechs Jahre später endete die Amtszeit des Amtswehrführers Horst Ahrens. Die Delegierten der beiden Gemeindewehren entschieden sich konsequenterweise gegen eine Neubesetzung dieser Funktion. Auf der Jahreshauptversammlung der FF Weding wurden die Verdienste Horst Ahrens gewürdigt. Zur Erinnerung an seine Amtszeit überreichte ihm Gemeindewehrführer Andreas Jürgensen unter dem Applaus der Feuerwehrkameraden einen versilberten Feuerwehrhelm.
1999 wurden in Jarplund-Weding und Handewitt auch die Gemeindewehrführungen turnusmäßig neu gewählt. In Jarplund-Weding wurde Andreas Jürgensen im Amt bestätigt; sein Stellvertreter wurde Helge Böwadt (FF Jarplund). Die Vollversammlung der Handewitter Wehren entschied sich für den Handewitter Walter Behrens; Stellvertreter blieb Egon Ossowski aus Ellund. Als Dachorganisation nahmen nun die Gemeindefeuerwehren ihre Arbeit auf, um die einzelnen Aufgaben zu koordinieren und die Zusammenarbeit unter den Ortswehren zu verstärken.
Für die Doppelgemeinde Jarplund-Weding war 1999 ein besonderes Jahr: sie konnte ihr 25-jähriges Bestehen feiern. Federführend für die gemeindliche Brandschutzschau auf dem Jarplunder Sportplatz zeichnete der Jarplunder Ortswehrführer Herbert Kamieth. Neben Einsatzdemonstrationen und einer Fahrzeugschau wurden für die kleineren Besucher im feuerwehreigenen Mannschaftszelt Videos zum Thema Brandschutzerziehung vorgeführt. Für die Erwachsenen sorgten Versorgungsstände und Sitzmöglichkeiten für ein gemütliches Beisammensein. Die musikalische Begleitung der Abendveranstaltung übernahm der Feuerwehrmusikzug aus Westerakeby, der mit schmissiger Blasmusik für die richtige Stimmung sorgte.
Am 15. Juni 1999 stieg die Gründungsfeier der Jugendfeuerwehr Handewitt im Rahmen der Festlichkeiten „25 Jahre Gemeinde Handewitt“. Bereits seit Herbst 1998 war das Harrisleer Ehepaar Rainer und Maren Tönder bemüht, interessierte Jugendliche für diese Nachwuchsorganisation zu gewinnen. Der Ansturm war riesig. Trotz Erhöhung der Aufnahmekapazität auf 34 Jugendliche füllte sich die Warteliste so rasch, dass ausreichend Potential für eine zweite Abteilung vorhanden war. Doch aus Kostengründen wurde darauf verzichtet. Die Jugendfeuerwehr dient der Nachwuchsgewinnung für die Einsatzabteilungen der Wehren. Jugendliche können hier schon einmal in den Alltag ihrer Vorbilder hineinschnuppern. Deshalb ist auch die Struktur der Jugendwehr eng an die Einsatzabteilung angelehnt. Der Vorstand besteht – wie bei den Großen – aus einem Jugendgruppenleiter, aus Gruppenführern, Gerätewarten, Kassenwart und Schriftführer. Geleitet wird die Jugendfeuerwehr durch einen Jugendfeuerwehrwart. Als ersten dieser Art verzeichnet die Chronik Rainer Tönder.


2000
Nach außen hin präsentierte sich sich die Gemeindefeuerwehr Handewitt erstmals auf dem Gemeindefeuerwehrtag 2000, der aus Anlass des 110-jährigen Bestehens der freiwilligen Feuerwehren am 3. Juni in Ellund veranstaltet wurde. Mehrere Einsatzdemonstrationen, zahlreiche Fahrzeuge und Geräte, eine Brandschutzschau sowie Darbietungen der Jugendwehr füllten das Programm mit Kurzweil. Zudem beförderte die Flensburger Berufsfeuerwehr mit Hilfe einer Drehleiter manch einen in luftige Höhen. Die Veranstalter waren mit dem Verlauf des ereignisreichen Tages so zufrieden, dass im folgenden Sommer eine Neuauflage in Haurup erfolgte.
Seit November 2000 zählen auch gemeinsame Übungen aller Ortswehren zum festen Bestandteil des Handewitter Feuerwehr-Kalenders. Den Auftakt machte eine Großübung in Oberlangberg: Ein Flugzeug, vom Airport „Schäferhaus“ kommend, verliert beim Start rasch an Höhe und prallt in Oberlangberg auf einen Hang. Das auslaufende Kerosin entzündet sich; das Flugzeug und die Umgebung fangen sofort Feuer. Nur wenige Augenblicke später informiert die Flugleitung „Schäferhaus“ die Leitstelle in Schleswig. Etwa zehn Minuten nach der „Katastrophe“ erreicht das erste Löschfahrzeug der Ortswehr Handewitt den Einsatzort - und damit die Realität. Ein altes Auto diente als abgestürzte Sportmaschine, Strohballen stellten die Tragflächen nach, und ein Feuerwehrmann sorgte für ein nettes Feuerchen sowie kräftig Qualm. Damit auch die Ortswehren Ellund und Haurup-Hüllerup anrücken konnten, geriet der imaginäre Flächenbrand außer Kontrolle, erfasste mehrere Fichten und bedrohte die angrenzende Schule. Aufgrund der starken Flammen- und Rauchentwicklung waren hier einige Schüler im Gebäude eingeschlossen.
Das Fazit dieser Übung fiel allerdings nicht durchgängig positiv auf. „Das Zusammenwirken der drei Ortswehren muss verbessert werden“, forderte Gemeindewehrführer Walter Behrens. Seine Forderung erfüllten die drei Wehren auf der Folgeübung im November 2001 auf dem Gelände der Gottrupeler Holzhandlung Thomsen.


2001
Im Februar begrüßte Gemeindewehrführer Walter Behrens erstmals Musikzüge der Feuerwehr zu einem Konzertabend in der gut besuchten Wikinghalle. Musiker aus Wester-Akeby, Husby und Süderbrarup begeisterten mit einer bunten Mixtur schmissiger Märsche und konzertanter Blasmusik die Zuhörer. Diese „Feuerwehr-Musikparade“ war als auslösender Faktor zur Gründung eines eigenen Musikzuges der Gemeindefeuerwehr gedacht, doch die Begeisterung der Ortswehren für dieses Projekt hielt sich in Grenzen. In den Folgejahren verschwand es dann auch sang- und klanglos von der Agenda. Die jährliche Musikveranstaltung – seit 2005 unter der Regie des Kreisfeuerwehrverbandes – jedoch blieb Handewitt erhalten und erfreut sich steigender Besucherzahlen.
Die Ortswehr Ellund nahm im Februar Annegret Ploog als erste Frau in ihrer Geschichte auf. Im März durchwehte diesen Ortsteil ein Hauch europäischer Geschichte. Im Rahmen einer Feierstunde wurde unter Beteiligung der Wehren Ellund und Frøslev das Inkrafttreten des „Schengener Abkommens“ für die deutsch-dänische Grenze gefeiert.
Zur Stärkung des Gemeinschaftsgeistes und zur Förderung der Kameradschaft wurde ferner ein jährlich stattfindendes Pokalschießen der Gemeindefeuerwehr Handewitt ins Leben gerufen. Dieses Schießen findet bis heute jährlich statt und erfreut sich großer Beliebtheit.
Am 30. Juni war die Gemeindefeuerwehr Handewitt Gastgeber für den Kreisjugendfeuerwehrtag. Um 08:30 Uhr begrüßte Kreisjugendfeuerwehrwart Peter Lach die über 500 angetretenen Teilnehmer auf dem Rasenplatz hinter der Wikinghalle. Nach der Begrüßung marschierten die Abordnungen der teilnehmenden Jugendwehren aus dem gesamten Kreisgebiet durch den Ort; die Zuglänge betrug ca. 250 Meter. Gegen 16:30 Uhr endete die Veranstaltung mit der Ehrung der Sieger durch Landrat Kamischke und Kreiswehrführer Hans-Heinrich Jacobsen.
Im September wurde der vierte Anbau am Wedinger Gerätehaus abgeschlossen. Neben einer besseren räumlichen Ausstattung der Feuerwehr konnte nun auch die örtliche Polizeistation an der Kirkwrahe einziehen.


2002
Die Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Handewitt feiern ihr 112-jähriges Bestehen. Aus Anlass dieses „Rufnummer“-Jubiläums wird eine aufwendige Festbroschüre veröffentlicht. Im Rahmen der Handewitter Woche übernahmen die Wehren die Organisation des Festballs, der unter dem Motto stand: „Zirkusnacht – Menschen, Tiere, Sensationen“.
In der Ortswehr Weding wurde Andreas Jürgensen in seine dritte Amtsperiode gewählt; sein Vertreter blieb Uwe Höpner.
Am 11. April stürzte am westlichen Ortsausgang von Ellund ein Ultraleichtflugzeug mit zwei Insassen ab. Beim Absturz kamen beide um das Leben.


2003
Der 10. März war für die FF Weding ein besonderer Tag. Sie erhielt ein neues Löschgruppenfahrzeug vom Typ LF 16/12. Im Beisein von Abordnungen der Nachbarwehren aus Jarplund, Haurup-Hüllerup, Ellund, Flensburg-Weiche, Munkwolstrup und Barderup überreichte Bürgermeister Bernd Rehmke Schlüssel und Wagenpapiere an den Ortswehrführer Andreas Jürgensen. In seiner Ansprache wies Bürgermeister Rehmke darauf hin, dass aus einer Mannschaft, die einst nur Brände löschte, heute eine universelle ‚Task-Force-Einheit‘ geworden sei, die fachkundig unterschiedliche Gefahrensituationen bewältige und für schnelle Hilfe sorge. Andreas Jürgensen schilderte die Entwicklung der Fahrzeugausstattung in der Gemeinde Jarplund-Weding. „Abgesehen von unserer historischen Pumpe aus dem Jahre 1898 ist das heutige Fahrzeug erst das zweite, das neu angeschafft wurde“, so Jürgensen. Alle übrigen Fahrzeuge waren Gebrauchtwagen. Das neue LF 16/12 ersetzt ein Altfahrzeug von 1974, welches 1994 von der Berufsfeuerwehr Flensburg übernommen wurde.


2004
Das Jahr begann mit einem spektakulären Unfall in Neuholzkrug. Ein Tieflader, auf dem ein Bagger transportiert wurde, hatte die Brücke gerammt. Kurz vor 14 Uhr fuhr das Gespann mit einem Unimog als Zugfahrzeug aus Altholzkrug in die Unterführung ein. Offenbar schätzte der Fahrer jedoch die Durchfahrthöhe falsch ein, denn der Baggerausleger berührte die stählerne Brückenkonstruktion. Dadurch geriet das Gespann ins Schlingern und der Tieflader stürzte mitsamt seiner Ladung genau unter der Brücke um. Auslaufende Motorenöle machten einen Einsatz der Wedinger Wehr direkt vor ihrer Haustür erforderlich. Für die Bergung wurde ein Radlader zur Hilfe genommen, der die havarierten Fahrzeuge unter der Eisenbahnbrücke hervorzog.

In Ellund begann nach der Jahreshauptversammlung der Abriss des alten Gerätehauses. Ursprünglich war nur eine Erweiterung des alten Gebäudes geplant, doch schnell stellte sich heraus, dass ein Neubau wesentlich wirtschaftlicher ist wie eine Erweiterung an die alte Bausubstanz. Mit Wehmut verfolgten die Ellunder die Arbeit des Abrißbaggers. Während der Bauarbeiten wurde das Einsatzfahrzeug beim Bauhof Handewitt im Gewerbepark untergestellt.


2005
Wachwechsel in der Gemeindefeuerwehr Handewitt. Der bisherige Gemeindewehrführer Walter Behrens, der seit 2003 das Amt des Kreiswehrführers bekleidet, übergibt die Führung an seinen langjährigen Stellvertreter Egon Ossowski. Das Amt des Ortswehrführers wurde an Ralph Nöske übergeben. Mit einem musikalischen Frühschoppen verabschieden die Feuerwehren Walter Behrens am 5. Juni.
In Weding wählen die Mitglieder Uwe Höpner zum Ortswehrführer. Er löst damit Andreas Jürgensen ab, der dieses Amt 15 Jahre innehatte.
In Ellund fand die Jahreshauptversammlung ausnahmsweise in den Räumlichkeiten des Schützenvereines Ellund statt, da das neue Gerätehaus noch im Bau ist. Die Ellunder Kameraden bestätigten ihren Wehrführer Rolf Kresse im Amt. Als Stellvertreter löste Richard Andersen den bisherigen Amtsinhaber Egon Ossowski ab. Am 28. Mai wurde dann unter großer Anteilnahme der Bevölkerung das neue Gerätehaus eingeweiht. Die Baukosten für das ortsbildprägende Bauwerk beliefen sich auf etwa 260.000 EUR. Das nach den modernsten Gesichtspunkten der Feuerwehrunfallkasse errichtete Gebäude löste einen 1964 erbauten und 1984 erweiterten Bau ab.


2006
In Ellund stehen erneut Wahlen an. Richard Andersen wird neuer Ortswehrführer, nachdem Rolf Kresse wegen Erreichens der Altersgrenze in die Ehrenabteilung wechselte. Als Stellvertreter rückt Gunnar Kjergaard nach.
Am 21. April kommt es zu einem Großbrand in Ellund. Eine Kate im Ellunder Wald ist in Brand geraten. Den Wehren aus Ellund, Handewitt und Haurup-Hüllerup gelingt es schnell, den Brand unter Kontrolle zu bringen und ein Überspringen auf den umgebenden Wald zu verhindern. Die 88jährige Bewohnerin konnte jedoch leider nicht gerettet werden.
19. Juni, ein heißer Sommertag neigte sich dem Ende zu. Durch eine unachtsam weggeworfene Zigarettenkippe geriet im Stiftungsland Harrislee – dem naturbelassenen ehemaligen Truppenübungsplatz Nord – ein Knick in Brand. Infolge des langanhaltenden trockenen Sommerwetters entwickelte sich, begünstigt durch kräftigen Westwind, ein Flächenbrand, der das Gewerbegebiet Am Oxer und die Landesfeuerwehrschule bedroht. So liest sich die Ausgangslage zur Alarmübung der Gemeindefeuerwehren Harrislee und Handewitt. Ab 19:00 Uhr werden sämtliche 7 Ortswehren dieser Gemeinden über die Leitstelle abgerufen. Verstärkt durch die Wehren Flensburg-Weiche, den dänischen Wehren Bov, Frøslev und Holbøl sowie Kräften der Kreisfeuerwehrzentrale gelang es den Einsatzkräften schließlich, die Feuerwalze unter Kontrolle zu bringen. Gegen 21:00 Uhr meldet Einsatzleiter Sven Erik Schulz  (FF Harrislee) „Feuer Aus“. Die Übung brachte u.a. wichtige Erkenntnisse über den Einsatz wasserfördernder Fahrzeuge im Pendelverkehr. Daneben war es die größte gemeinsame Übung deutscher und dänischer Feuerwehren im Kreisgebiet.
Ende August geriet die Ladung eines Müllasters in Weding im Eichenweg in Brand. Der Fahrer alarmierte die Leistelle und fuhr sein Fahrzeug anschließend zum Gebäude der FF Weding. Dort kippte er die Ladung auf dem Vorplatz ab und die Wehr konnte die Ladung ablöschen.
Im September „gönnten“ sich auch die beiden Jugendfeuerwehren des Amtes eine gemeinsame Großübung. Hier galt es, einen Großbrand in der Zimmerei Falkenhagen in Jarplund-Weding zu bekämpfen.


2007
Nach knapp zweijähriger Amtszeit legt der Wedinger Wehrführer Uwe Höpner sein Amt zum 01.03. nieder. Frank Thiel wird mit der kommissarischen Wehrführung beauftragt und organisiert die außerordentliche Mitgliederversammlung am 01. Juli, auf der Gunnar Otzen zum neuen Wehrführer gewählt wird.
Die Ellunder versuchen sich in grenzüberschreitender Partnerschaft. Nachdem immer wieder mal in sporadischen Abständen gemeinsame Übungen mit der dänischen Nachbarwehr Fröslee stattgefunden haben, übte man in diesem Jahr in der Frösleer Schule und auf einem Ellunder Bauernhof. Gemeinsam besuchte man auch das Brandübungsgelände in Tingleff, wo die Wehren die einzigartige Möglichkeit hatten, „heiß“ zu üben.
Der Sommer 2007 hatte seinen Höhepunkt am 28. August. Innerhalb weniger Stunden ergossen sich über 140 mm Niederschläge im gesamten Kreisgebiet. Sämtliche Wehren waren über Stunden im Dauereinsatz, um Keller und vollgelaufene Wohnungen zu lenzen.
Seit 2008 Gemeindefeuerwehr Handewitt
„Einigkeit macht stark“, diese alte Lebensweisheit durchzog mit Beginn des neuen Jahrtausends mehr und mehr die Beratungen der Gemeindevertretungen von Handewitt und Jarplund-Weding. 2005 verdichteten sich die Gerüchte über eine mögliche Gemeindefusion derart, dass man auf Seiten der Feuerwehr beschloss als Integrationsfigur wieder eine Amtswehrführung zu wählen. Die Delegierten der beiden Gemeindewehren entschieden sich im Frühjahr 2006 für den Handewitter Gemeindewehrführer Egon Ossowski als neuen Amtswehrführer. Sein Vertreter wurde der Gemeindewehrführer von Jarplund-Weding Andreas Jürgensen. Nach einer Vakanz von 7 Jahren gab es nun wieder eine Amtswehrführung im Amt Handewitt. Auf der politischen Ebene kam man sich ebenfalls zügig näher. Am 1. März 2008 vereinigten sich die Gemeinden Handewitt und Jarplund-Weding zur neuen Gemeinde Handewitt. Zugleich verfügte das Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein die Auflösung des Amtes Handewitt. Damit endete auch die Amtszeit des Amtswehrführers und der beiden Gemeindewehrführer. Der bisherige Amtswehrführer und Gemeindewehrführer der Alt-Gemeinde Handewitt Egon Ossowski wurde vom Landrat des Kreises Schleswig-Flensburg zum kommissarischen Gemeindewehrführer der neugebildeten Gemeinde bestellt. In einer Vollversammlung aller aktiven Mitglieder der fünf Ortswehren – über 200 Personen – wurde er am 16. Mai in dieses Amt gewählt. Zu seinem Stellvertreter wählte die Versammlung den Ortswehrführer der FF Haurup-Hüllerup Detlef Hansen. Damit war die Gemeindefusion auch auf der Feuerwehrebene vollzogen.
Als wichtigste Aufgabe stand nun die Erarbeitung eines Feuerwehrbedarfsplanes im Raum. Der Feuerwehrbedarfsplan stellt aufgrund festgelegter Kriterien die personellen Anforderungen der Wehren sowie ihre erforderliche Ausstattung an Fahrzeugen und Gerät fest. Er bildet dadurch die wesentliche Entscheidungsgrundlage für die Gemeindevertretung hinsichtlich Fahrzeug- und Materialbeschaffungen. Im August 2009 – ein Jahr nach Bildung der neuen Gemeinde - konnte der Gemeindewehrführer der Gemeindevertretung das Werk zur Genehmigung vorlegen, die dann auch erfolgte. Die Umsetzung der darin festgeschriebenen Maßnahmen wurde in den Folgejahren so konsequent verwirklicht, dass für 2012 bereits die 1. Fortschreibung des Planes in Erwägung gezogen wird. Eine Auswirkung des Feuerwehrbedarfsplanes war beispielsweise der Zulauf eines Löschgruppenfahrzeuges LF 10/6 für die Wehr Ellund im Februar 2010. Das allradgetriebene Fahrzeug hat einen Löschwassertank mit  1.200 Liter Inhalt und verfügt neben einer umfangreichen Beladung zur Brandbekämpfung auch über einen hydraulischen Rettungssatz. Damit wurde dem zu erwartenden hohen Verkehrsaufkommen auf der durch Ellund verlaufenden L 192 nach deren Verbreiterung und Grundsanierung Tribut gezollt. Das 14 Jahre alte Tragkraftspritzenfahrzeug TSF-W wurde der Wehr Handewitt überstellt und dient dort vorrangig der Ausbildung des Feuerwehrnachwuchses. Außerdem wurde die Ortswehr Handewitt im Juli mit einem neuen Tanklöschfahrzeug TLF 20/40 SL ausgestattet, welches das betagte Vorgängerfahrzeug aus dem Jahre 1965 ersetzt. Moderne Technik hat ihren Preis – die beiden Fahrzeuge belasteten den Gemeindesäckel mit circa 620.000 EUR!


2008
Um den steigenden Fahrkosten durch Lehrgangsbesuche bei der Kreisfeuerwehrzentrale entgegenzuwirken und um ein gesichertes An- und Abrücken von nachrückenden Einsatzkräften sicherzustellen, genehmigte die Gemeindevertretung den Ankauf eines ausrangierten Streifenwagens der Bundespolizei. Das Fahrzeug wurde bei der FF Ellund stationiert. In akribischer Fleißarbeit bauten die Angehörigen der Wehr das Fahrzeug in Eigenleistung von einer „grünen Minna“ zu einem roten Mannschaftstransportwagen um.
In Haurup-Hüllerup wurde ebenfalls modernisiert. Hier konnte der Bürgermeister die Schlüssel für ein hochmodernes Staffellöschfahrzeug StLF 10/6 überreichen. Dieses moderne Fahrzeug bietet Platz für eine Staffel (6 Personen), hat aber neben einer feuerwehrtechnischen Ausrüstung für eine Gruppe einen Wasservorrat von 600 Litern an Bord. Stromaggregat und Einsatzortbeleuchtung sind bei diesem Fahrzeug Standard. Ebenso können die Atemschutzträger bereits während der Anfahrt in der Mannschaftskabine ihre Geräte anlegen. Das Fahrzeug löste einen betagten Ford Transit ab, der jedoch beileibe nicht verschrottet wurde, sondern an einen Gebrauchtwagenhändler verkauft wurde, der sich auf den An- und Verkauf von Einsatzfahrzeugen spezialisiert hat.
In Weding verlagerte sich das Einsatzgeschehen in zunehmender Weise auf Hilfeleistungen auf der Bundesautobahn A 7.


2009
In einem Festakt in der Kleinen Sporthalle in Handewitt wurde am 26.01. das 10jährige Bestehen der Jugendfeuerwehrabteilung Handewitt gefeiert. Wurde die Jugendfeuerwehr anfänglich mit großer Skepsis betrachtet, so überwiegt heute auf allen Ebenen die Zustimmung. In einem bunten Programm erinnerten die Jugendlichen vor Gästen aus Politik und Feuerwehr an wichtige Stationen ihrer 10jährigen Geschichte.
Auf der Jahreshauptversammlung der Gemeindefeuerwehr wurde das neue Ärmelwappen eingeführt. Es zeigt das gestickte Handewitter Gemeindewappen auf blauem Grund mit der silbernen Kopfzeile „FEUERWEHR“. Unterhalb des Wappen steht ebenfalls in silberner Blockschrift der Name der jeweiligen Ortswehr. Damit treten nun die über 300 Mitglieder alle einheitlich als Werbeträger für ihre Heimatgemeinde auf.
Ende März erklärte der Ortswehrführer von Handewitt Ralph Nöske aus persönlichen Gründen seinen Rücktritt. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde der bisherige Stellvertreter Peter-Walter Johannsen in das Amt gewählt. Sein Vertreter wurde Eberhard Flemming.
Am 29. August stellte sich die Gemeindefeuerwehr auf dem Freigelände neben dem Baumarkt Kelo der Bevölkerung vor. Trotz des verregneten Wetters war die Resonanz gut. Neben vielfältigen Aktivitäten stand der Tag im Zeichen des 1ojährigen Jubiläums der Jugendfeuerwehrabteilung Handewitt. Gekonnt absolvierten die Jugendlichen vor den Augen vieler fachkundiger Zuschauer die  Leistungsbewertung „Jugendflamme II“ und unterstrichen damit die gute Arbeit ihrer Betreuer und Ausbilder. Nach sechs Jahren übergab der Jugendfeuerwehrwart Bernt Rathmann sein Amt an Pascal Haderup. Als Dank für sein Engagement überreichte ihm der Stellvertretende Kreisjugendfeuerwehrwart Ralf Hansen die Leistungsspange in Bronze. Ebenfalls im Rahmen des Gemeindefeuerwehrtages konnte der Wedinger Wehrführer Gunnar Otzen die Schlüssel für einen neuen Mannschaftstransportwagen (MTW) entgegennehmen.
Anfang Oktober wurde in Ellund erneut Einweihung gefeiert. Obwohl 2005 ein neues Gerätehaus entstanden ist, war nach 4 Jahren eine Erweiterung fällig. Um den optischen Eindruck des Gebäudes nicht zu beinträchtigen, entschloss man sich zum Bau einer eigenständigen Garage für den im letzten Jahr erworbenen VW-Transporter aus Beständen der Bundespolizei. Insgesamt 300 Arbeitsstunden investierten die Kameraden in das neue Häuschen, das etwas abseits vom Gerätehaus errichtet wurde. Mit 11.000 EUR blieben somit die Kosten überschaubar.
Der 2. November lies die Wehr Ellund internationale Luft schnuppern.  Nach einer längeren Phase der Annäherung und Vertiefung der bestehenden langjährigen freundschaftlichen Verbindungen wurden in einem Festzelt in Fröslee die Partnerschaftsurkunde zwischen den benachbarten Wehren Ellund und Fröslee. Unterzeichner waren die beiden Wehrführer Richard Andersen (Ellund) und Oluf Feddersen-Jessen (Fröslee), die Bürgermeister Dr. Arthur Christiansen (Handewitt) und Tove Larsen (Apenrade) und die Gemeindewehrführer Egon Ossowski (Handewitt) und Preben Christensen (Apenrade). Erstmals in der deutsch-dänischen Geschichte haben zwei Feuerwehren ihre geplante Zusammenarbeit auf diese Weise schriftlich fixiert und ein Signal für ein gemeinsames Europa gesetzt. Die Unterzeichnung fand in Anwesenheit von zahlreichen Feuerwehrangehörigen von beiden Seiten der Grenze und in Anwesenheit zahlreicher Medienvertreter statt. Über die Unterzeichnung wurde regional und überregional in beiden Ländern unterrichtet.
Am 1. Dezember-Wochenende kam es im Ortsteil Weding zu einem spektakulären Unfall. Mehrere Kinder im Alter von acht bis zehn Jahren hatten mit Feuerwerkskörper gezündelt. Sprengstoffexperten des Landeskriminalamtes gingen auf Grund der Schwere der Verletzungen davon aus, dass es sich wahrscheinlich nicht um handelsübliche Feuerwerkskörper gehandelt habe. Der Knall der Explosion war so laut gewesen, dass Anwohner der benachbarten Grundstücke berichteten, ihre Häuser hätten gezittert. Vier Kinder wurden verletzt, zwei davon schwer. Für die Wedinger Kameraden war dies ein Einsatz, der sie noch lange beschäftigte.
Bereits kurz zuvor, am 13.12. waren die Wedinger in einem Großeinsatz verwickelt.  Als kurz nach ein Uhr die Alarmierung erfolgte, hatte sich das Feuer in einem Einfamilienhaus  am Weidendamm bereits unter der Dachhaut ausgebreitet. Die Wehren aus Handewitt, Jarplund und Haurup-Hüllerup wurden unverzüglich nachalarmiert. Zusätzlich wurde die Flensburger Drehleiter angefordert, um den Brand von oben bekämpfen zu können. Durch einen gleichzeitig erfolgten Innen- und Außenangriff gelang es, dass Feuer schnell unter Kontrolle zu bringen und zu löschen. Zwar war das Haus nach Abschluss der Löscharbeiten unbewohnbar – dennoch blieben nahezu alle Wertgegenstände im Haus erhalten; der Wasserschaden  fiel sehr gering aus. Hätten die im Haus installierten Rauchmelder die Bewohner nicht rechtzeitig alarmiert, hätte die Bilanz anders ausgesehen. „Die Rauchmelder haben hier ganz klar Leben gerettet“, so Einsatzleiter Sacha Münster.


2010
Der schneereiche Winter setzte ein neues Problem auf die Tagesordnung. In allen Zeitschriften landauf, landab wurde plötzlich heiß diskutiert, ob es zu den Aufgaben einer Freiwilligen Feuerwehr gehört, Flachdächer von Schnee zu befreien. Auslöser war u.a. der Ausspruch des Handewitter Gemeindewehrführers Egon Ossowski: „Wir sind kein Schneeschipp-Unternehmen!“. In der öffentlichen Diskussion wurde er vom Kreis- und Landesfeuerwehrverband unterstützt. Es ist Aufgabe des Besitzers verantwortungsbewusst und vorausschauend zu handeln. Die Feuerwehr tritt nur dann in Erscheinung, wenn eine akute Gefährdung vorliegt.
Zur Erfüllung ihrer Aufgaben erhielt die Wehr Ellund Ende Februar in Hinblick auf die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Fröslee und dem Ausbau der Betonstraße ein Löschgruppenfahrzeug LF 10/6 überreicht. 1.200 Liter Tankvolumen, hydraulisches Rettungsgerät, Stromerzeuger, Einsatzstellenbeleuchtung – das sind nur einige der Merkmale dieses modernen Einsatzfahrzeuges.
Im März erwies sich erneut die Jahreshauptversammlung der Gemeindefeuerwehr als nicht beschlussfähig. Mindestens die Hälfte von insgesamt 208 Aktiven der Gemeindefeuerwehr hätten anwesend sein müssen, wiederum wurde diese Hürde äußerst knapp verfehlt. Gemeindewehrführer Egon Ossowski schloss daher verärgert nach Feststellung der Beschlussfähigkeit die Versammlung und lud die Anwesenden nach einer knappen halben Stunde zu einer neuen Versammlung ein. Nach kurzer Diskussion und unter dem Eindruck der „verpatzten“ ersten Versammlung votierten die Mitglieder mit großer Mehrheit für die Einführung des Delegiertenprinzips bei künftigen Versammlungen.
Nach dreijähriger Planungszeit stellte die Feuerwehr Handewitt im Mai ihr neues Tanklöschfahrzeug vom Typ TLF 20/40 SL in Dienst. Das Großfahrzeug führt neben 4.500 Litern Löschwasser auch 500 Liter Schaummittel an Bord. Es ersetzt einen gut gepflegten Oldtimer (TLF 16/25), der der Oldtimergruppe übereignet wurde. Künftig wird er auf Oldtimertreffen in Deutschland und Dänemark werbewirksam für die Gemeinde Handewitt auftreten.
Buchstäblich in letzter Minute konnte sich am 28. Juni ein Ehepaar in Hüllerup aus seinem brennenden Einfamilienhaus retten. Als die Ehefrau gegen halb fünf am Morgen den Brand entdeckte, stand bereits der Dachstuhl in hellen Flammen. Für die Wehren Haurup-Hüllerup, Weding und Handewitt wurde Großalarm ausgelöst. Verstärkt wurden die Einsatzkräfte durch das Drehleiterfahrzeug der Flensburger Berufsfeuerwehr. In einem umfassenden Löschangriff von allen Gebäudeseiten gelang es den Wehren, den Brand unter Kontrolle zu bringen. Trotz des massiven Einsatzes brannte der Dachstuhl völlig aus. Ein Teil der Decke zwischen Dach- und Erdgeschoß stürzte noch während der Löscharbeiten ein.
Ende Oktober führte die Gemeindefeuerwehr im Gewerbegebiet Altholzkrug eine großangelegte Übung durch. Mit eingebunden war die Regionalleitstelle Nord in Harrislee, die diese Übung wie einen Ernsteinsatz abarbeitete. Auch zwei Rettungsdienste und die Bundespolizei beteiligten sich. Die Deutsche Bahn stellte sogar einen richtigen Regionalexpreß für die Übung ab und prompt verunglückte dieser auf dem Firmengleis der Spedition Carstensen mit einem Pkw. Der Lokführer erlitt einen schweren Schock, sein Zugbegleiter im hinteren Steuerabteil verletzte sich schwer. Die mitreisende Gruppe von Jugendfeuerwehrangehörigen erlitten bei dem Unglück Prellungen und kleinere Schnittverletzungen, konnten aber den Zug nicht verlassen, weil die Hydraulik ausgefallen war. Zu allem Unglück drohte, sich von der Lok ein Flächenbrand auszubreiten. Auch wenn einige Übungseinlagen nicht richtig erkannt wurden (ein Flächenbrand ist eben schwer zu simulieren), gab es eine Menge zu tun für die Wehren. Unterm Strich verlief die Zusammenarbeit zwischen den eingebundenen Organisationen reibungslos. Es wurden aber auch wertvolle Erkenntnisse gewonnen, die in die Ausbildungsplanung der kommenden Jahre einfließen werden.
Im Oktober trat die gesamte Wehr Ellund, einschließlich Jugend- und Ehrenabteilung, vor dem Gerätehaus an. Insgesamt 35 Aktive stellten sich der Leistungsbewertung „Roter Hahn“. Diese Bewertung der Einsatzbereitschaft und Einsatzfähigkeit einer ganzen Wehr nach landesweit festgelegten einheitlichen Richtlinien ersetzt seit 2003 die Leistungsbewertung der Feuerwehrbeile. Der „Rote Hahn“ hat 5 Stufen, die nacheinander absolviert werden können. Nach einem aufregenden Abend überreichte der Kommissionsleiter endlich den Stern der Stufe 1 an Wehrführer Richard Andersen. Ellund hat sich dieser Bewertung als erste Wehr innerhalb der Gemeinde gestellt.
Wurde im letzten November ein Partnerschaftsabkommen unterzeichnet, so galt es in diesem Jahr diese Partnerschaft zu manifestieren. Das dänische Verteidigungsministerium und das schleswig-holsteinische Innenministerium hatten grünes Licht gegeben, alle versicherungsrechtlichen Belange waren geklärt und so konnten die Bürgermeisterin von Apenrade, Tove Larsen, und ihr Handewitter Kollege, Dr. Arthur Christiansen, am 08. November ihre Unterschrift unter einen Kooperationsvertrag setzen. In diesem Vertrag verpflichteten sich beide Kommunen, sich in Brand- und Unglücksfällen gegenseitig mit ihren Feuerwehren grenzüberschreitend zu unterstützen. Erst kurz zuvor hatten beide Wehren einen gemeinsamen Lehrgang in „Technischer Hilfeleistung“ absolviert. Damit wird ein weiteres Kapitel im deutsch-dänischen Grenzgebiet geöffnet. Grenzüberschreitende Einsätze sollen künftig in Ellund und Fröslee ebenso zum Alltag gehören wie die Nachbarschaftshilfe zwischen deutschen Wehren.


Auflistungen Wehrführer
Amtswehrführer:
1890 – 1899    Jürgen Nicolai Petersen (Handewitt)
1899 – 1910    Otto Petersen (Handewitt)
1910 – 1919    Hans Asmussen (Hoffnung)
1919 – 1925    Johannes Carstensen (Haurup)
1925 – 1933    Peter Asmussen (Haurup)
1933 – 1952    Heinrich Stotz (Handewitt)
1952 – 1974    Adolf Asmussen (Haurup)
1974 – 1993    Johannes Diedrichsen (Ellund)
1993 – 1999    Horst Ahrens (Handewitt)
1999 – 2006    vakant
2006 – 2008    Egon Ossowski (Ellund)

Gemeindewehrführer der Alt-Gemeinden Handewitt und Jarplund-Weding:
Handewitt
Jarplund-Weding
1993 - 1999
Ewald Petersen (Ellund)
1993 - 2008
Andreas Jürgensen (Weding)
1999 - 2005
Walter Behrens (Handewitt)
 
 
2005 - 2008
Egon Ossowski (Ellund)
 
 

 
Handewitt    Jarplund-Weding      
1993 - 1999    Ewald Petersen (Ellund)    1993 - 2008    Andreas Jürgensen (Weding)      
1999 - 2005    Walter Behrens (Handewitt)                
2005 - 2008    Egon Ossowski (Ellund)               
Gemeindewehrführer Handewitt:
Seit 2008:    Egon Ossowski (Ellund)
Ortswehrführer:
 
Ellund
Handewitt
Haurup-Hüllerup
Jarplund
Weding
1890-1891
Peter Hansen
1890-1902
Andreas Jürgensen
1890-1919
Hans Asmussen
1890-1896
Hans-Heinrich Hüttmann
1890-1902
Nicolaus Molzen
1891-1893
Christian Lorenzen
1902-1921
Lorenz Stotz
1919-1927
Johannes Carstensen
1896-1912
Georg Küntzler
1902-1906
Jens Hansen
1893-1895
Hans Hansen
1921-1924
Jürgen Post
1927-1931
Peter Asmussen jun.
1913-1919
Jacob Büchert
1907
Jes Jessen
1895-1897
Hans Post
1925-1933
Heinrich Stotz
1931-1950
Andreas Andresen sen.
1919-1920
Georg Büchert
1908-1914
Hans Andresen
1897-1901
Hans Hansen
1933-1949
Johann Stotz
1950-1962
Adolf C. Asmuhsen
1920-1930
Peter Jensen
1914-1922
Peter Höck
1901-1928
Claus Clausen
1949-1950
Friedrich Christiansen
1962-1980
Peter U. Asmussen
1931-1937
Heinrich Gall
1922-1929
Sönke Schnoor
1928-1935
Karsten Möller
1951-1952
Carsten Johannsen
1980-1998
Helge Dietz
1937-1939
Friedrich Jensen
1929-1939
Johannes Carstensen
1935-1939
Sönke Sörensen
1953-1958
Martin Riefe
Seit 1998
Detlef Hansen
1939
Hugo Schlüter
1939-1945
Peter Fries
1939-1941
Peter Kjergaard
1958-1968
Peter C. Jessen
 
 
1940-1946
Thomas Thomsen
1945-1948
Johannes Carstensen
1941-1954
Hans Möller
1968-1986
Johannes Carstensen
 
 
1946-1948
Theodor Frahm
1948-1970
Theodor Duus
1955-1974
Johannes Diedrichsen
1987-1993
Horst Ahrens
 
 
1948-1954
Thomas Andresen
1970-1987
Heinz-Hermann Möller
1974-1980
Werner Hansen
1993 – 2005
Walter Behrens
 
 
1954-1960
Thomas Schmidt
1987-1990
Walter Steffen
1980-1986
Erwin Wannick
2005-2009
Ralph Nöske
 
 
1960-1976
Detlef Mehrens
1990-2005
Andreas Jürgensen
1986-1998
Ewald Petersen
Seit 2009
Peter-Walter Johannsen
 
 
1976-1994
Hans-Heinrich Neuwerk
2005-2007
Uwe Höpner
1998-2006
Rolf Kresse
 
 
 
 
1994-2000
Herbert Kamieth
Seit 2007
Gunnar Otzen
Seit 2006
Richard Andersen
 
 
 
 
2000-2006
Helge Böwadt
 
 
 
 
 
 
 
 
Seit 2006
Kaj Boysen